
Das innere Kind – Wie du spielerisch und frei wirst
Alte Erinnerungen?
Es gibt diese Momente, in denen die Kindheit wie eine ferne, goldene Erinnerung erscheint. Damals war die Welt voller Abenteuer, und jedes noch so kleine Ding konnte etwas Magisches werden.
Stundenlang haben wir uns selbst beschäftigt und waren dabei tief versunken ins hier und jetzt. Ich weiß nicht, was du gerne gespielt hast, bei mir konnte ein Stein oder ein Stock zu allem werden, was ich gerade brauchte und egal ob Playmobil, Lego oder Puppen, draußen in der Natur oder beim Basteln und Malen. Bei allem war ich hundertprozentig anwesend, mit meiner ganzen Energie und Fantasie.
Oft wurde ich regelrecht aus einer anderen Welt gerissen, wenn meine Mutter meinte es wäre Zeit mich zum Essen zu rufen oder zum Schlafen. (Ich bin wohl auch in einer Zeit ohne Handy groß geworden und mit minimalem Fernsehkonsum)
Wahrscheinlich kannst du dich auch noch schwach an diese Zeiten erinnern, als alles magisch war und man mit allem spielen konnte. Doch irgendwann verlieren wir diese spielerische Leichtigkeit. Der Alltag, die Verantwortung und das Streben nach Perfektion nehmen uns ein, und plötzlich scheint der Gedanke an Pfützensprünge oder eine Runde Verstecken völlig unrealistisch.
Aber was wäre, wenn genau dieses spielerische Kind in uns der Schlüssel wäre, um Leichtigkeit und Freude zurück in unser Leben zu bringen? Ich möchte dich hiermit einladen, dein inneres Kind wiederzuentdecken – und zu erleben, wie es dir hilft, die Welt erneut mit staunenden Augen zu sehen.

Das innere Kind – Wer bist du eigentlich?
Das innere Kind ist der Teil in uns, der noch immer neugierig, verspielt und voller Lebenskraft ist. Es ist der Teil, der früher keine Angst vor Fehlern hatte, der vor Ideen sprühte und immer etwas Neues ausprobieren wollte.
Doch mit der Zeit wurde dieser Teil oft verdrängt. Wir haben gelernt, dass wir uns „benehmen“ sollen, dass wir produktiv sein müssen und dass es keine Zeit für Spielereien gibt. Wir lernen halt uns an die Gesellschaft anzupassen. Aber das innere Kind verschwindet nicht – es wartet geduldig darauf, dass wir ihm wieder Raum geben.
Warum wir das innere Kind verlieren
Das innere Kind wird oft durch Erwartungen und Verantwortung überdeckt. Hier sind einige Gründe, warum es so leicht ist, diesen spielerischen Teil in uns zu verlieren:
- Der Druck, „erwachsen“ zu sein: Gesellschaftliche Erwartungen sagen uns, dass wir ernsthaft sein müssen, um respektiert zu werden.
- Perfektionismus: Wir setzen uns selbst unter Druck, alles „richtig“ zu machen, und vergessen dabei, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lebens sind.
- Angst vor Bewertung: Als Kind war es uns noch egal, wer zusieht – wir haben getanzt, gesungen und gelacht. Heute fragen wir uns ständig: „Wie komme ich dabei rüber?“
Und so verbiegen wir uns immer mehr, um den Anforderungen der “Erwachsenenwelt” gerecht zu werden.
Meine Geschichte mit meinem inneren Kind

Ich erinnere mich an einen Tag, der so typisch für meinen Alltag war: voller Aufgaben, die ich für andere erledigen musste. Ich rannte von einem Termin zum nächsten, fühlte mich ausgelaugt und fragte mich: „Ist das wirklich mein Leben?“
Als ich abends durch alte Kisten stöberte, fand ich eine Schachtel mit Kinderzeichnungen. Eine dieser Zeichnungen zeigte mich, wie ich lachend durch eine Wiese sprang. In diesem Moment spürte ich einen kleinen Stich im Herzen. Wann hatte ich aufgehört, zu springen? Wann hatte ich beschlossen, dass das Leben nur noch aus Pflichten besteht?
Am nächsten Tag zog ich meine Turnschuhe an, ging in den Garten und begann, barfuß durch das Gras zu laufen. Der Tau war kühl, das Gras kitzelte, und nach einiger Zeit fing ich an zu tanzen. Ich lachte – richtig laut, wie ich es lange nicht getan hatte. In diesem Moment hatte ich das Gefühl, etwas wiederzufinden, das ich verloren geglaubt hatte: die Freude daran, einfach zu sein.
Warum das innere Kind so wichtig ist
Das innere Kind bringt uns zurück zu unserem wahren Selbst. Es erinnert uns daran, dass das Leben mehr ist als To-do-Listen und Verantwortung. Wenn wir ihm Raum geben, können wir:
- Freude neu entdecken: Es zeigt uns, wie wir in den kleinen Dingen das große Glück finden.
- Kreativität freisetzen: Ohne die Angst vor Perfektion können wir Neues ausprobieren.
- Stress abbauen: Spielerische Leichtigkeit hilft uns, den Druck des Alltags loszulassen.
Doch was am wichtigsten ist, es bringt uns in Kontakt mit unserem eigentlichen Sein. Der Person, die wir sind, wenn wir all diese Erwartungen, die wir an uns selbst haben und der von Außen auf uns liegt loslassen. Und dann können wir auch erkennen, welche Potenziale wirklich in uns liegen und welche Persönlichkeitszüge gerne gelebt werden würden. Wir erfahren, warum unsere Seele auf dieser Erde ist und was den Kern unseres Wesens ausmacht.
Wie du dein inneres Kind wiederfindest
💡 Schritt 1: Erinnere dich an deine Kindheit
Nimm dir einen Moment und überlege: Was hast du als Kind geliebt? War es das Malen, das Klettern auf Bäume oder das Geschichtenerzählen? Schreibe diese Dinge auf und wähle eines aus, dass du wieder ausprobieren möchtest.
💡 Schritt 2: Erlaube dir, albern zu sein
Versuch heute etwas, das keinen „Zweck“ hat. Dreh ein Lied laut auf und tanze, springe in eine Pfütze, oder male ein Bild – ohne Plan, einfach drauflos.
💡 Schritt 3: Plane spielerische Pausen ein
Füge deinem Alltag kleine Momente hinzu, die dir Freude machen. Vielleicht eine Runde Verstecken mit deinen Kindern, ein spontaner Spaziergang oder ein Spiel, das dich zum Lachen bringt.

Die Wissenschaft hinter dem Spiel
Wusstest du, dass Spielen nicht nur Spaß macht, sondern auch gesund ist? Studien zeigen, dass spielerische Aktivitäten:
- Den Stresslevel senken, indem sie das Hormon Cortisol reduzieren.
- Die Kreativität fördern, weil sie das Gehirn in einen entspannten Zustand versetzen.
- Die Resilienz stärken, da sie uns helfen, Herausforderungen mit Leichtigkeit zu begegnen.
Innere Kindarbeit wird auch oft zur Heilung alter Verletzungen benutzt. Allerdings ist hierbei wichtig nicht in der Vergangenheit hängen zu bleiben, sondern den Transfer ins aktuelle Leben zu machen.
Das innere Kind im Alltag integrieren
Du musst nicht dein Leben komplett auf den Kopf stellen, um dein inneres Kind zu finden. Es geht darum, kleine Momente zu schaffen, in denen du dir erlaubst, loszulassen und frei zu sein.
- Lache über dich selbst: Erlaube dir, unperfekt zu sein.
- Geh raus in die Natur: Manchmal reicht ein Spaziergang, um die Seele aufzuladen.
- Erlebe etwas Neues: Probiere eine Aktivität aus, die du noch nie gemacht hast.
Natürlich kannst du auch gerne einen Malworkshop besuchen, denn dort arbeiten wir genau an der Wiederentdeckung des inneren Kindes und der eigenen Seelenstimme.
Fazit: Das innere Kind ist immer da
Vielleicht fühlst du dich, als wäre das Leben schwer geworden. Vielleicht hast du das Gefühl, dass du den Kontakt zu dir selbst verloren hast. Aber dein inneres Kind ist nicht weg – es wartet nur darauf, dass du es einlädst.
Erlaube dir, die Welt wieder mit staunenden Augen zu sehen. Fang an zu spielen, zu lachen, zu träumen – nicht, weil du musst, sondern weil du es kannst.
Herzlich,
Stephanie 🌱